QM: Silvi, deine Therapie geht nächste Woche zu Ende und du fährst nach Hause. Bevor wir allerdings zum Abschluss der Therapie kommen, hätte ich noch ein paar Fragen zu deinem Start bei uns.
Was hat dich dazu bewogen zu uns zu kommen und wie lange warst du hier?
Pat: Der Grund warum ich hierher gekommen bin ist der, dass man es mir, auch vom Jugendamt, nahegelegt wurde und ich darauf hin auch selbst die Erkenntnis gewonnen habe, dass sich etwas ändern muss. Ich war dann zur Therapie 26 Wochen hier in der Fachklinik Schlehreut.
QM: Mit welchen Gedanken, Gefühlen und Zielen bist du hierher gekommen?
Pat: Ich hatte keine Ziele. Ich bin gekommen, um die Zeit hinter mich zu bringen und dann wieder nach Hause zu gehen.
QM: Kannst du uns deine Zeit hier bei uns und deinen Therapieverlauf kurz beschreiben?
Pat: In den ersten 4-5 Wochen habe ich mich echt schwer getan. Mir hat der Kontakt nach außen gefehlt, speziell zu meinen Kindern und im Besonderen zu meiner kleinen Tochter (4 Jahre). Meinen kleinen Sohn hatte ich ja Gott sei Dank dabei.
QM: Was hat sich nach dieser Zeit für dich verändert?
Pat: Ich habe mich auf die Therapie eingelassen. Auf alle Regeln, die Offenheit und auch das Feedback der Therapeuten, sowohl auf die positiven wie die negativen Rückmeldungen und habe daran gearbeitet. Ich habe meine Krankheit kennen gelernt und ich habe daran mit meinen Therapeuten gearbeitet: Ich war bei K. Schale gut aufgehoben und das Feedback von S. Raimo hat mich auch weitergebracht.
QM: Was würdest du neuen Patientinnen mit auf den Weg geben?
Pat: Keine Angst zu haben sich auf die Therapie einzulassen. Hart zu arbeiten, weil das einfach dazu gehört.
QM: Was war das Beste und was das Schlechteste hier bei uns in Schlehreut?
Pat: Das Beste: Ich habe eine ganz tolle Freundin gefunden, die ich auch in mein weiteres Leben mitnehme.
Das Schlechteste: (Pause) Es gibt nichts. Ehrlich. Das was ich am Anfang als „schlecht“ empfunden habe, habe ich danach verstanden. Diese Regeln und Konsequenzen, wenn man sich darauf einlässt, machen Sinn und bringen diese positive Veränderung. Deshalb gibt es für mich in meiner Zeit hier nichts Schlechtes. Es ist Einstellungssache und mit den Statusbewertungen hat man es selbst in der Hand, wie die Zeit hier läuft. Man hat alle Chancen, man muss sie nur ergreifen und an sich arbeiten.
QM: Mit welchen Gedanken und Zielen verlässt du uns nächste Woche?
Pat: Ich freue mich auf zu Hause. Wenn ich heimkomme, sind die Kinder wieder bei mir und ich freue mich auf das Leben daheim. Ich habe hier gelernt, dass ich auch auf mich achten muss und das werde ich ganz bestimmt tun.
QM: Vom ersten bis zum heutigen Tag - deine Erfahrungen in einem Satz?
Pat: Es war eine lange, aufregende, teils schwierige Zeit, aber auch eine tolle und lehrreiche Zeit!
QM: Dein Gedanke am Ende unseres Interviews?
Pat: Ich bin froh, dass ich hier sein durfte. Ich weiß, dass ich es schaffen kann. Ich komme nicht wieder, nur wenn ich eingeladen werde, weil ich so lange schon abstinent bin.